Isolation statt Integration
Die isolierte Unterbringung von Geflüchteten in der Flughafen-Siedlung Parsevalstraße scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. Mit dem Argument des „Freiziehens von Turnhallen“ soll eine ungenügende Unterbringung gegen eine mangelhafte ausgetauscht werden.
Die Politiker im Rat lassen die Verwaltung seit der Bekanntgabe der Umzugspläne im Juli 2016 stillschweigend an der Umsetzung agieren. Unsere schriftliche Anfrage zu einer kommunalpolitischen Bewertung dieser Vorgänge blieb seit Anfang Dezember bis heute von allen Fraktionsvorsitzenden unbeantwortet. Offensichtlich wird diese und auch die voraussichtlich notwendige Unterbringung auf dem ehemaligen Flughafengelände fraktionsübergreifend begrüßt. Ist das schon ein Kuschen vor den kommenden Wahlen?
Wie soll Integration auf der grünen Wiese Parsevalstraße oder evtl. auch auf dem ehemaligen Militärgelände hinter Natostacheldraht und Hundestaffel, ohne jedwede Infrastruktur und ohne Nachbarschaft, gelingen? Wie mühsam wird es für die Geflüchteten, aus dieser Distanz ihre Besorgungen, ihre Amtsbesuche, ihre Sprachkurse zu erreichen? Was mutet man Ehrenamtlichen zu, unter diesen Bedingungen noch emphatisch und engagiert bei der Integration zu helfen? Wer wird dazu Mittel in die Hand nehmen, wenn die Unterbringung doch nur auf maximal drei Jahre geplant ist? Die einzige Verbindung zur Innenstadt bleibt eine für Fahrradfahrer und Fußgänger absolut gefährliche Bundesstraße und eine Buslinie, die z.B. am Wochenende nur sporadisch angefahren wird.