Weberei-Bewerber
Matthias Markstedt bleibt lieber im Wapelbad
Gütersloh (raho). Da waren es nur noch drei: Matthias Markstedt hat seine Bewerbung um die Übernahme der Weberei überraschend zurückgezogen. „Der Bademeister bleibt im Wapelbad und geht nicht in die Weberei“, ließ der ehemalige Solarunternehmer am Wochenende die Facebook-Gemeinde wissen. „Es gibt ja so viele gute Ideen, dass sich andere darum kümmern können“, fügte er resigniert und mit leiser Verbitterung hinzu.
Gegenüber der NW nannte Markstedt gestern zwei Hauptgründe für seinen Rückzieher. Zum einen stoße er beim zuständigen Kulturdezernenten auf schroffe Ablehnung. Andreas Kimpel werde alles versuchen, um zu verhindern, dass er, Markstedt, in die Weberei komme. Ähnlich abweisend sei die Haltung des Beigeordneten gegenüber Norbert Morkes. Der Ratsherr und BfGT-Chef hatte ebenfalls ein Konzept zur Übernahme des Bürgerzentrums abgegeben.
Gütersloh (WB). Wapelbad-Betreiber Matthias Markstedt will die Weberei nicht mehr übernehmen. Über Internet kündigte er in der Nacht zu Sonntag an, seine Bewerbung um die Trägerschaft zurückzuziehen. Statt dessen werde er künftig das von Norbert Morkes eingereichte Konzept unterstützen. Dazu wurden am Sonntag erste Gespräche geführt. Mit Matthias Markstedt zieht der aussichtsreichste Bewerber um die Weberei-Trägerschaft seinen Hut zurück. Nicht zuletzt die vehemente Kritik Markstedts am bisherigen Weberei-Träger, der Pari Sozial gGmbH, bestärkte eine Mehrheit aus CDU, Grünen, BfGT, FDP und UWG im April darin, den Pachtvertrag zu kündigen. Dem Vernehmen nach genoss Markstedts Genossenschafts-Konzept bis gestern das uneingeschränkte Vertrauen von CDU, FDP und Teilen der Grünen; offen ist das Abstimmungsverhalten der UWG.
Gütersloh (WB). »Weberei für alle!«, heißt der Leitsatz des Konzeptes von Kommunalpolitiker Norbert Morkes (BfGT) und seinem Team. In dem Plan, den er am Donnerstag vorgestellt hat, soll die Weberei zum Treffpunkt der Bürger und ein Haus der Generationen werden: nachhaltig, ökonomisch und sozial.
Gütersloh. Matthias Kirchhoff, Ben Hensdiek und Carsten Huhn haben in der Bewerbung um die Trägerschaft der Weberei gute Karten. Alle drei sind Geschäftsführer florierender Firmen, haben einflussreiche Persönlichkeiten an ihrer Seite und sind auf das Wohlwollen der Entscheidungsträger bedacht. Im Gegensatz zu ihren Mitbewerbern Norbert Morkes (BfG), der vielen als Totengräber des Theaters gilt und der den Grünen nahestehende Matthias Markstedt (Wapelbad), der sich noch nie einen Maulkorb anlegen ließ. NW- Mitarbeiterin Anette Isringhausen sprach mit dem Trio über ihr Weberei-Konzept.
Das Rennen um die Nachfolge der Weberei-Trägerschaft bleibt spannend. Nachdem Matthias Markstedt bereits frühzeitig erklärt hat, die Weberei zu übernehmen, haben weitere Kandidaten ihre Bewerbungen abgegeben. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (20. Juli) unseres Magazins wollten nunmehr drei ernstzunehmende Gruppierungen mit ihren Konzepten überzeugen. Über das sogenannte „Genossenschaftsmodell“ Markstedts hinaus bewirbt sich ein Team aus Privatleuten um Ben Hensdiek, Carsten Huhn (GTownMusicOWL) und Matthias Kirchhoff (GüterslohTV) um die Trägerschaft der Weberei. Den Kandidatenkreis erweitert darüber hinaus Nobby Morkes, der gemeinsam mit Frank Brune, Dominik Klima und Christiane Ziegele das Bürgerzentrum neu ausrichten möchte. GT-INFO-Chefredakteur Markus Corsmeyer traf sich mit den beiden neuen Interessentenkreisen und stellt die Konzepte detailliert vor.
Das Rennen um die Trägerschaft der Weberei wird spannend. Gestern hat Nobby Morkes (Noa Entertainment und BfGT-Chef) mit seinen drei Partnern sein Konzept unter dem Werbeslogan eine „Weberei für alle“ vorgestellt. Er ist einer von fünf Bewerbern. In vielem gleichen sich die bislang öffentlich gewordenen Konzepte: Sowohl Matthias Markstedt, als auch die Brüder Tim und Steffen Böning und das Team um Morkes wollen die Weberei als Bürgerzentrum stärker öffnen, neue Zielgruppen ansprechen, eine kompetentere Führung einsetzen. Ähnlich ist auch das Grundprinizip: die Gastronomie muss finanziell effizienter werden, um Non-Profit- oder auch defizitäre Defizite auszugleichen. Drei Säulen sollen die Weberei tragen: die Gastronomie, Veranstaltungen und kulturelle Events, Bildung und Soziales.
Mit der Devise „Weberei für alle – Treffpunkt der Bürger und Haus der Generationen“ gehen Nobby Morkes (Noa-Entertainment) und sein Team ins Rennen um die Vergabe des Bürgerzentrums. „Wenn die Weberei von einem genug hat, dann ist es Platz“, sagt Mitstreiterin Christiane Ziegele. „Wir werden Wege schaffen, alle Räumlichkeiten zu nutzen.“ Ziegele (47), Geschäftsführerin der Offenen Ganztagsschule Isselhorst, soll für den Bereich Bildung und Soziales zuständig sein. Den betriebswirtschaftlichen Part will Veranstaltungsmanager Dominik Klima (35) übernehmen. Für die Leitung der Gastronomie ist Frank Brune (42), der seit 2008 die Gaststätte „Vielfalt“ in Harsewinkel führt, vorgesehen. 

Tim und Steffen Böning bewerben sich um die Trägerschaft der Weberei
Überraschung im Bewerbungsverfahren um die Trägerschaft der Weberei: neben den drei bisher bekannten Bewerbern haben zwei weitere Aspiranten ihre Hüte in den Ring geworfen. 