Kommentar zur nichtöffentlichen Sitzung des Kulturausschusses am 30.09.2013

  • 29 September 2013
  • jdroop

Von Dr. Anke Knopp

Es erstaunt nicht, dass der Kulturausschuss hinter verschlossenen Türen tagt. Man mag es fast nicht mehr betonen.

Öffentlichkeit war nur Dekoration, um den voreiligen politischen Ansprüchen von Bürgerbeteiligung zu genügen. Man weiß in Gütersloh offensichtlich immer noch nicht, damit wirklich offen umzugehen.

Nun werden am Montag die wirklich knackigen Entscheidungen von einer Handvoll Politiker still und alleine gefällt: Es geht um Geld und Struktur.

Hier sitzen am Montag aber Henker und Gönner in Personalunion am Tisch.

Noch vor wenigen Monaten hat die bürgerliche Mehrheit nebst Grünen die Weberei pleite gehen lassen. Der Kulturdezernent tat seines dazu bei, er hatte keine Eile schnell über die brenzlige Situation zu informieren.

Allein der öffentliche Protest hat die Weberei zur heiligen Kuh gemacht, die man nicht schlachten darf.

Wenn am Montag jetzt Zahlen über Finanzmittel auf den Tisch kommen, die aus dem Stadtsäckel fließen müssen, um den Übergang und den Start hinzubekommen, muss das aus Schutz für die Weberei öffentlich passieren. Gleiches gilt für die Strukturen, die offensichtlich neu geschaffen werden: wer hält die Hand über allem? Wer berichtet an wen, wann und mit welchem Inhalt?

Die Politik muss ihre Kriterien offen mitteilen: zu welchen Bedingungen soll die Weberei künftig laufen? Wann ist es ein Erfolg, wann ein Flopp?

Wenn hier keiner der Beteiligten Klartext spricht – und das offen - ist ein späteres Ende der Weberei schon jetzt besiegelt, sollte irgendwas auch nur minimal schlechter laufen als angekündigt. Dann hat die Politik nämlich wieder das letzte Wort, und das hieße wahrscheinlich: Aus für immer.

Warum, müsste dann nicht mehr begründet werden: Denn sie waren sich ja hinter verschlossenen Türen alle einig.

Kommentare

Ich denke, dass es bei aller Öffentlichkeit auch schützenswerte Interessen gibt - Details der Finanzplanung gehören eben dazu. Wichtig ist, dass ein kompetentes Team die Weberei fortführen wird. Ausgelöst hat die Situation übrigens ausschließlich PariSozial. Der Insolvenzverwalter hat mehrfach mitgeteilt, dass die Weberei durch PariSozial nicht wirtschaftlich geführt worden ist.