"Politik live" in der Janusz-Korczak-Schule
Die Schülerinnen und Schüler der elften bis dreizehnten Klassen kamen am Donnerstag nicht unvorbereitet zur Präsentation rund um den Gütersloher Bürgerhaushalt, zu dem sie Norbert Monscheidt, Leiter des Fachbereichs Finanzen von der Stadt Gütersloh, eingeladen hatten, um Informationen aus erster Hand zu erhalten.
120 Schülerinnen und Schüler diskutieren zum Bürgerhaushalt
„Im Unterricht haben die Schüler anhand von Zeitungsartikeln und Fragestellungen zum Haushalt schon einiges erarbeitet“, sagte Berthold Steier, der wie auch sein Kollege Marcus Löhmer Sozialwissenschaften unterrichtet. Die Lehrer haben die Beschäftigung mit dem Brügerhaushalt als „ein Stück direkter Demokratie“ auf den Stundenplan gesetzt. Und schließlich seien die Schülerinnen und Schüler direkt betroffen, wenn es zum Beispiel um Ausgaben oder Einsparungen im Schulbereich gehe, so Steier.
Finanzfachmann Norbert Monscheidt nahm die immerhin 120 interessierten Schülerinnen und Schüler mit auf eine kurze Reise durch den Finanzhaushalt der Stadt Gütersloh. Er verwies auf Grundbegriffe und das Haushalts-ABC, auf die Pflichtaufgaben und die freiwilligen Aufgaben der Kommune und stellte schließlich den Bürgerhaushalt als ein Instrument vor, mit dem die Stadt eine größtmögliche Bürgerbeteiligung erreichen möchte.
Eine Vielzahl von Fragen zeigte, dass die Schülerinnen und Schüler bereits gut mit dem Thema Bürgerhaushalt vertraut waren: Wie werden die Vorschläge ausgewertet? Wie können Bürger, die kein Internet haben, sich am Bürgerhauhaushalt beteiligen? Warum werden die Investitionen bei den Spielplätzen gestrichen, wenn Gütersloh sich gleichzeitig als familienfreundliche Stadt bezeichnet? Monscheidt erläuterte, dass die Vorschläge dem Rat eine Entscheidungshilfe geben würden. Im Übrigen könne man auch außerhalb des Internets schriftlich oder telefonisch Vorschläge einreichen.
Wie auch Florentine Kosfeld, Schülerin der Janusz-Korczak-Schule und Sprecherin des Jugendparlaments, warb auch Norbert Monscheidt noch einmal dafür, die Chance zur Beteiligung zu nutzen. Bis zum 15. Dezember können die Teilnehmer auf der Plattform noch eigene Vorschläge zum Haushalt unterbreiten – zurzeit sind es über 225. Die letzte Woche bis zum 22. Dezember ist dann komplett der Abstimmung über die Vorschläge vorbehalten.